Rezension Bevor ich gehe von Susan Spencer-Wendel

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Bevor ich gehe-Rezension-Buchempfehlung

Normalerweise stelle ich Euch auf meinem Blog meist Bücher vor, die sich mit dem Thema Ernährung bzw. auch DIY beschäftigen. Tatsächlich ist es aber so, dass ich wirklich viel und gerne lese. Rund zwei bis drei Bücher schaffe ich im Monat. So bin ich ein Fan von Heimat-Krimis. Vor allem dann, wenn sie in Bayern spielen. Auch Fantasy begeistert mich immer wieder und es gibt meist nichts besseres als Hexen, Vampire und ähnliches zum Entspannen. Und dann waren da noch die Tatsachenberichte bzw. auch Biografien. Wie eben das Buch von Susan Spencer-Wendel. „Bevor ich gehe: Erinnerungen für eine Zukunft ohne mich“ ist ein Buch, einer unglaublich starken Frau, das wirklich berührt. Und obwohl es wirklich schon alt bzw. vor 7 Jahren erschienen ist, möchte ich es Euch hier heute vorstellen.

Bevor ich gehe-Rezension-Buchempfehlung

Bevor ich gehe: Erinnerungen für eine Zukunft ohne mich*

Preis: 16,00 (gebundene Ausgabe)

449 Seiten

Erschienen am 22.04.2013 im Heyne Verlag

Verlagsinformationen/Buchcover

Susan Spencer-Wendel ist erfolgreiche Journalistin und Mutter dreier Kinder, als sie erfährt, dass sie an ALS erkrankt ist und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Fest entschlossen, jeden Tag zu genießen und ihrer Familie schöne, gemeinsame Erinnerungen zu hinterlassen, unternimmt sie mit ihren Kindern Dinge, für die sie später weder Zeit noch Kraft haben wird: ein Brautkleid für ihre Tochter aussuchen oder mit Delfinen schwimmen. Ein weises, bewegendes Buch, das uns lehrt, das Leben auszukosten, so kurz es auch sein mag. Tieftraurig, inspirierend und sehr ermutigend!

Über die Autorin

Mit ihrem Mann John und den drei Kindern wohnt Susan Spencer-Wendel in West Palm Beach/Florida. Als Journalistin bei der Palm Beach Post wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Als sie die Diagnose ALS erhielt, kündigte sie ihren Job, um die restliche Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und dieses Buch zu schreiben.

Am 04. Juni 2014 starb Susan an den Folgen ihrer Krankheit.

Rezension Bevor ich gehe: Erinnerungen an eine Zukunft ohne mich

44 Jahre ist Susan alt, als sie – Mutter dreier Kinder – von ihrer Erkrankung erfährt. Sie weiß, dass diese Krankheit tödlich endet und kündigt Ihren Job und beschließt, die verbleibende Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und zu reisen.

Nach ihrer Diagnose versucht sie, ihrer Familie und Freunden, bleibende Erinnerungen zu schaffen. Alle ihre Ausflüge und Reisen plant sie so, dass etwas „von ihr bleibt“. So reist sie mit ihrer Tochter z. B. nach New York, wo sie einen berühmten Brautausstatter aufsuchen, denn bei der Hochzeit der Tochter wird sie nicht mehr leben.

Mit viel Optimismus erzählt sie von ihren Erlebnissen. Lässt uns an ihren Gedanken teilhaben. Macht auch manchmal Dinge, die wir vielleicht in dieser Situation nicht gemacht hätten. Es ist wie eine Art Tagebuch, dass sich flüssig lesen lässt. Nur manchmal springt sie zwischen den Zeiten und Reisen in den einzelnen Kapiteln hin und her. Das wirkt manchmal verwirrend.

Natürlich beleuchtet sie aber auch die schlimmen, traurigen Tage. Sie erwähnt auch, dass sie Anti-Depressiva nimmt. Die Krankheit ALS und die Gewissheit, daran zu sterben, ist auch für Susan ein wahnsinniger Kraftakt.

Zu jedem Kapitel findet man auch ein Bild von ihr und ihren Erlebnissen mit der Familie. Diese ganz persönlichen Einblicke runden für mich das Buch besonders ab.

Weine nicht, weil es vorbei ist. Lächle, weil es passiert ist. (Theodor Seuss Geibel)

Abschließende Meinung zu Bevor ich gehe

Wer bei diesem Buch neue Informationen zur Erkrankung von ALS (der amyotrophen Lateralsklerose) sucht, wird hier nicht fündig. Wer aber nach einem gefühlvollen, emotionellen Buch sucht, der den Umgang mit dieser Krankheit sowie die Möglichkeiten mit dieser Krankheit aufzeigt, der ist hier genau richtig.

Susan beschreibt in diesem Buch die Zeit von der Diagnose hin bis hin zum Endstadium ihrer Erkrankung. Dabei schreibt sie niemals bedrückend oder mitleiderhaschend, sondern einfach nur ehrlich und unglaublich berührend.

Ich glaube, ich würde es wie sie machen, wenn ich wüsste, dass ich nur noch ein Jahr zu leben hätte. Auch ich würde die Zeit mit meiner Familie verbringen wollen und reisen und erleben. Natürlich am besten gemeinsam. So wie sie es gemacht und in dem Buch beschrieben hat.

Die wichtigste Erkenntnis, die dieses Buch mit sich bringt, ist sicher, dass Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Diese Geschichte erinnert uns, dass wir sterblich sind. Und dass wir jeden verdammten einzelnen Tag lieben und leben sollten.

Von mir volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

4 comments

  1. KAJTA 5 Juni, 2020 at 11:28 Reply

    Harter Tobak und dabei gleichzeitig eine mutmachende und schöne Geschichte.
    Sie zeigt doch ganz deutlich wie wichtig es ist, heute, hier und jetzt zu lesen. Verschieben macht keinen Sinn, materielle Werte sind nichts im Vergleich zu Erlebtem.
    Auch wenn wir nicht wissen, wann unser Leben zu Ende ist, aber den Theodor Geibel Spruch sollten wir immer im Hinterkopf haben.

    Liebe Grüße, Katja

    • Storfine 5 Juni, 2020 at 11:50 Reply

      Du sagst es, liebe Katja!
      Das Hier und Jetzt ist einfach unglaublich wichtig und sollte genossen werden. Und ich glaube, ich würde es genauso machen wie Susan, wenn ich schwer erkrankt wäre.
      Nicht alles, aber vieles.
      Liebe Grüße an Dich

  2. Miriam 5 Juni, 2020 at 17:35 Reply

    Ich habe schon öfter von Susan Spencer-Wendel gehört und auch von ihrem Buch schon. Ich finde sie unglaublich beeindruckend und total inspirierend, wie sie mit ihrer Erkrankung umgegangen ist. Schade, dass ihr Leben schon so früh vor sechs Jahren geendet ist, aber umso schöner, dass sie dieses wundervolle Buch hinterlassen hat.

    • Storfine 7 Juni, 2020 at 16:20 Reply

      Das stimmt liebe Miriam. Sollte mir soetwas passieren, ich würde es wohl genauso machen. Meinen Lieben Briefe und ein Buch hinterlassen.
      Viele Grüße an Dich

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