Was ist ein Lipödem überhaupt?

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Lipödem-was-ist-das Diagnose Lipedema

In meinen letzten Beiträgen habe ich bereits etwas zum Thema Lipödem geschrieben. In erster Linie ist das nur die Bezeichnung dieser Krankheit. Was aber steckt genau dahinter und wie verläuft die Krankheit? Was ist ein Lipödem überhaupt?

Daher versuche ich Euch jetzt einfach einmal zu erklären, was ein Lipödem überhaupt ist:

Das Wort Lipödem stammt aus dem altgriechischen und bedeutet soviel wie „Fettschwellung“. Lipos – das Fett und oidema – die Schwellung bezeichnen hier eine Erkrankung die in der Umgangssprache auch als Reiterhosensyndrom oder Säulenbein bezeichnet wird.

Dabei handelt es sich um eine voranschreitende Erkrankung, die von einer atypischen, symmetrischen Häufung des Fettgewebes gekennzeichnet ist. Überwiegend betrifft es die Hüften und Oberschenkel. Nach und nach kommen dann die Oberarme und später auch die Unterschenkel dazu. Auch die Unterarme und der Nacken können betroffen sein.

Bei der Krankheit kommt es zu Schwellungen, die mit der Einlagerung von Flüssigkeit im Gefäßsystem zusammenhängen. Das nennt man dann Ödem. Folgen können hier Schmerzen und Druckempfindlichkeit sein. Auch eine Neigung zu blauen Flecken gehört dazu.

Das Lymphsystem ist dabei primär nicht geschädigt. Allerdings kann es im weiteren Verlauf dazu führen, dass das Lymphsystem geschädigt wird und so eine höhere Ödembereitschaft eintritt. Es sammelt sich also mehr und mehr Flüssigkeit. Vor allem in den Beinen.

Die Erkrankung tritt nur bei Frauen auf. Die Pubertät, eine Schwangerschaft oder das Klimakterium können sog. Schübe auslösen. Die hormonellen Veränderungen wie auch eine starke Gewichtszunahme werden als Ursache vermutet. Weiterhin kann der Mist auch vererbt werden. Hier bin ich froh, dass ich einen Sohn habe und kein Mädchen.

Wichtig ist dabei zu wissen, dass das Lipödem keine Folge von Übergewicht ist. Eine Gewichtsreduktion hilft hier nicht. Auch keine besondere Ernährung oder Sport können dagegen helfen. Das krankhafte Fett bekommt man nicht so einfach weg.

Allerdings ist es auch wichtig, sich nicht gehen zu lassen und zuzunehmen. Denn Übergewicht begünstigt das Ganze und kann dafür sorgen, dass es schlimmer wird. (Und wie – leider habe ich genau das erlebt.) Ansonsten sollte man sich einfach gesund und ausgewogen ernähren.

Wie sieht das Lipödem bei mir aus?

Es gibt fünf verschiedene Typen sowie drei Stadien, nach denen die Krankheit eingeteilt wird. Angefangen beim Typ I – dem Reiterhosenphänomen bis Typ V, dem Lipo-Lymphödem mit vermehrter Wassereinlagerung in Hand- und Fußrücken sowie Fingern und Zehen.

Die Stadien unterteilen sich in eine feinknotige Hautoberfläche, die auch Orangenhaut genannt wird. Bei Stadium 2 sind es schon grobknotige Hautoberflächen mit größeren Dellen oder auch das Matratzenphänomen. Bei Stufe drei hat man große, deformierende Hautlappen und Wülste.

Wer hier aufmerksam mitliest, weiss, dass ich schon Typ V habe. Lipo-Lymphödem oder auch Lipödem mit sekundärem Lymphödem. Beides wiederrum Stadium 2. Vor meiner Abnahme war es noch Stadium 3.

Lipödem-was-ist-das-überhaupt Diagnose Lipedema

Auch wenn ich es eigentlich noch nicht wollte, gibt es zum besseren Verständnis nun doch Bilder. Das sind meine Beine von vorne. Könnt Ihr da ein Knie entdecken? Ich eben auch nicht. Die Schwellungen in den Unterschenkel sind die Ödeme. Die grobknotige Hautflächen wie die Schwellungen kann man hier gut erkennen.

Lipödem-was-ist-das-überhaupt Diagnose Lipedema

Und das sind meine Beine von der Seite. Kein wirklicher Unterschied zu oben erkennbar, oder? Meine Beine sehen einfach säulenartig aus. Hier sieht man ebenfalls die Knoten unter der Haut sowie Schwellungen und leichte, blaue Flecken.

Zusammenfassend kann man nur sagen, dass es einfach eine schei… Erkrankung ist, die man keiner anderen Person wünscht.

Kampflos hinnehmen muss man die Krankheit aber auch nicht. Es gibt Therapien, die uns hier unterstützen. Auch Operationen – sog. Liposuktionen – sind möglich.

Alle Informationen zum Thema Lipödem sowie mein Umgang mit der Erkrankung und welche Möglichkeiten ich wahrnehme, werdet Ihr hier nach und nach auf dem Blog finden.

Vielleicht mögt Ihr mich ja auf meinem Weg begleiten? Es würde mich sehr freuen!

Titelfoto:Pixabay

6 comments

    • storfinenblog 31 Januar, 2018 at 10:23 Reply

      Du sagst es Jenny!
      Hier wäre wirklich wichtig, dass man mehr machen könnte bzw. die Krankenkassen
      einsehen, wie wirklich geholfen werden kann.
      Liebe Wochengrüße
      Sandra

    • storfinenblog 17 April, 2018 at 08:17 Reply

      Hallo Laurel,

      zu 99% betrifft diese Krankheit Frauen. Da ist es nicht schlimm, wenn man nichts darüber weiß.

      Danke für Deinen lieben Kommentar. Die kommenden Wochen werden noch einige Bilder (vorher/nachher) kommen, damit man sieht, dass sich jeder Kampf und jede Operation lohnt.

      Herzliche Grüße an Dich
      Sandra

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