Der Wald – Sehnsuchtsort und Kraftspender
Ich liebe den Wald. Diese Liebe wurde mir schon früh mitgegeben. Meine Großeltern wohnten im kleinen Örtchen Spiegelau. Das Haus im Bayerischen Wald lag damals genau am Waldrand. Man brauchte nur 5 Meter gehen und stand auf einer Waldlichtung. Ein paar Meter mehr und der Wald hatte einen „gefangen“.
Stundenlang konnte ich dort verweilen. Erst mit den Großeltern und Eltern, später dann auch allein.
Ein leises Knacken im Unterholz, der Wind in den Blättern und das Zwitschern der Vögel in den Bäumen – das war die Welt, in der ich mich wohl fühlte. Und es auch heute noch tue.
Und auch in Freising – der Stadt, in der ich aufgewachsen bin – haben meine Eltern immer dafür gesorgt, daß ich den Bezug zum Wald nicht verliere. Regelmäßig gingen sie mit uns dort spazieren. Für mich gab es nichts Schöneres, als Tannen- und Fichtenzapfen zu suchen, bunte Blätter und Bucheckern zu sammeln.
Allerdings ging wirklich nichts über den großen, weiten Wald vor der Haustüre meiner Großeltern. Später lernte ich dann von meinem Opa, was ich essen durfte und was nicht. Ich ging mit ihm in die „Schwammerl“ und „Hoiwa“ und liebe Pilze und Blaubeeren auch heute noch. Auch wilde Himbeeren waren immer toll. Und ich lernte, mich im Wald zu Recht zu finden. Auch ohne Kompaß.
War der Wald früher so etwas wie mein persönlicher Lieblingsspielplatz, ist der Wald heute wie Medizin für mich.
Der Wald tröstet meine Seele und hilft mir beim Entspannen. Ich fühle mich dort geborgen und nehme ganz bewußt das Leben wahr. Das Knacken und Rascheln in völliger Stille beruhigt mich mehr, als daß es mir angst macht. Und ich liebe es immer noch, im Unterholz das ein oder andere genießbare Schwammerl zu entdecken oder wilde Brom- und Heidelbeeren zu finden.
Nach einem Aufenthalt dort fühle ich mich wohler. Das Selbstwertgefühl steigt.
Der Wald – Sehnsuchtsort für Leute aus der Stadt
Das tiefe Grün ist heute wohl eine Art Sehnsuchtsort für Großstädter. Das merke ich immer dann, wenn ich z. B. jemanden aus der (Groß)Stadt, in unseren nahegelegenen Wald entführe. Jeder schnauft erst einmal tief durch und fühlt sich dort wohl.
Und das, obwohl der Mühldorfer Hart nicht nur ein großes Waldgebiet ist, daß direkt hier an Mettenheim grenzt, sondern auch eine KZ-Gedenkstätte aus dem 2. Weltkrieg.
Vielleicht ist aber auch genau der Ort des Erinnerns das, was „meinen“ Wald hier besonders macht. Ich weiß es nicht. Aber für mich ist es einfach ein wunderbar, dort meine Zeit zu verbringen.
Oft werde ich um die Möglichkeit, dort jeden Tag spazieren zu können, beneidet.
Ich glaube, daß es die vielen Erlebnispfade und Waldkindergärten nicht umsonst gibt. Man möchte einfach raus. Raus aus dem Lärm, den staubigen und verschmutzten Straßen und der täglichen Hetzerei des Alltags.
Und auch die Wissenschaft bestätigt, daß uns die staubarme Luft dort einfach besser atmen läßt. So ganz nebenbei sinkt auch der Blutdruck und das Immunsystem wird angekurbelt.
Und geht man rund eine Stunde – oder rund 4km spazieren – verbrennt man dabei auch noch 240kcal. Beim Joggen sind es rund 320kcal. Das ist nur unwesentlich mehr – und so verbringe ich die Zeit dann doch lieber mit Spazieren.
Schließlich gibt es im Wald jede Menge zu entdecken.
Fotos: Sandra Storfinger/https://www.storfine.de
Liebe Sandra,
ich liebe Wald- er schenkt mir Ruhe- schon der Geruch, frisch und geheimnisvoll!
Liebe Grüße an dich!
So geht es mir auch!
Viele liebe Grüße zurück!