Geld als Belohnung für ein gutes Zeugnis?
In den meisten Bundesländern sind schon lange Ferien. Bei uns ist es erst jetzt soweit. So konnte ich vor einigen Wochen schon einige Diskussionen bzgl. Belohnung für ein gutes Zeugnis verfolgen.
Im Speziellen ging es darum, daß man dem Kind zwar Geld für gute Noten, aber eventuell keine ehrliche Aufmerksamkeit zukommen läßt. Liebe Worte, ein Lob oder eine Umarmung seien doch viel wichtiger.
Auch warnen einige Pädagogen davor, daß sich Kinder, die schlechter in der Schule sind oder aus weniger finanzstarken Familien stammen, danach noch schlechter fühlen und auch Neid vorprogrammiert ist.
Beide Argumente kann ich zwar verstehen, stimme aber nicht damit überein. Schließt sich liebevolle Zuwendung und Geld für Leistung tatsächlich aus? Und muß man nicht damit umgehen lernen, daß es eben Mißerfolge im Leben gibt? Und daß Neid in allen Bevölkerungsschichten vorkommt und vielleicht doch ein Ansporn ist?
Ja – auch ich belohne mein Kind mit Geld für gute Noten
Ich vergleiche die Schule – vor allem jetzt in den höheren Klassen – mit der Arbeitswelt. Auch dort gibt es für besondere Leistungen eben Prämien. Jeder Mensch, der eine gute Leistung bringt, freut sich über Lob und vielleicht einen kleinen Obolus. Von ersterem kann er sich aber nichts kaufen.
Also wieso sollte ich meinem 14-jährigen Sohn für besonders gute Leistungen nicht auch eine Belohnung zu Gute kommen lassen?
So haben wir mit uns mit dem Eintritt in die fünfte Klasse dazu entschieden, ihm zu den Zeugnissen eine kleine Finanzspritze zukommen zu lassen. Das gilt nicht für alle Noten. Aber die Noten 1 – 3 werden gestaffelt von uns belohnt. Meist sind es zwischen 50,– und 70,– Euro, die unser Pubertier zusätzlich von uns erhält. Das kommt eben ganz auf seine Leistung an.
Für ihn ist es ein Ansporn, auch weiterhin gute Noten zu haben. Gleichzeitig bereitet man ihn damit auf das spätere Leben vor. Es ist nun mal so, daß unsere Welt leistungsorientiert funktioniert.
Und wenn diese Art von Belohnung tatsächlich dazu beiträgt, daß er sich mehr Mühe gibt, dann lohnt sich meiner Meinung nach jeder einzelne Cent.
Weiterhin sehe ich hier auch keinen Zusammenhang darin, daß er deswegen nicht mit Geld umgehen kann. Sohnemann kann das sogar recht gut. Das Geld parkt er nämlich zum größten Teil auf seinem Sparkonto. Für den Führerschein, der in drei Jahren ja ansteht.
Geld sollte die Aufmerksamkeit nicht ersetzen
Auch wenn ich unseren Sohn mit ein paar Euro für gute Noten belohne, heißt es doch noch lange nicht, daß ich ihm nicht all meine Wärme schenke, die ich habe.
Während er zum Halbjahres- und Jahreszeugnis eben eine Anerkennung in Geldform erhält, werden gute Leistungen ebenfalls mit lieben Worten gelobt. Anerkennung ist ihm wichtig. Das merkt man einfach. Und das geben wir ihm.
Nicht nur das.
Auch bei schlechten Noten gibt es eine Umarmung und aufmunternde Worte. Ich bzw. wir schenken ihm die Aufmerksamkeit, die er braucht. Immer!
Vorschläge, wie ein großes Eis essen, ein Ausflug oder ins Lieblingsrestaurant anstatt ein Geldgeschenk kommen bei uns auch noch dazu.
Zuviel des Guten an Belohnung? Nein – denken wir nicht!
Bei uns wird das Zeugnis oder besser der erfolgreiche Schuljahresabschluß so richtig zelebriert.
Das war schon immer so und auch mit seinen inzwischen mehr als 14 Jahren liebt er diesen Tag sehr.
Ist ja auch verständlich. Endlich mal 6 Wochen ohne Schule und Lernen.
Das Wichtigste für mich ist allerdings, daß unser Großer nicht glaubt, er sei weniger oder mehr wert, je nachdem wie gut oder auch nicht die Noten sind.
Aber ich glaube er weiß, daß er für uns das Allerwichtigste ist. Solange wir ihm das vermitteln (können), gibt es für mich auch keine Bedenken, gute Noten materiell zu belohnen.
Hey,
ich finde es die Belohnung absolut in Ordnung.
Das Geld kann man gut sparen und wie du sagst, für den Führerschein nutzen. Belohnungen werden nun mal, laut Pädagogen, auch des Öfteren erfolgreich eingesetzt!
Liebe Grüße!
Huhuu Jenny,
stimmt ja. Auch Pädagogen nutzen ja Belohnungen. Zwar kein Geld, aber dennoch reagieren die Kinder darauf sensibel und
machen einfach besser mit. Ich kann mich auch noch an die Fleißbildchen und Stempel in meiner Schulzeit erinnern.
Liebe Abendgrüße an Dich
Sandra
Toller Beitrag – meine Kids erhalten auch gestaffelt Geld von uns für die Noten und auch noch von den Omas.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
dankeschön für Deinen Kommentar. Ich finde es gut, wenn es von der ganzen Familie honoriert wird. Wie bei uns.
Schicke Dir liebe Grüße!
Sandra
Hallo,
auch wir belohnen mit Geld, zumal es sich auch auswirkt. Zusätzlich wird auch gelobt und umarmt, was natürlich als liebendes Elternteil selbstverständlich sein sollte. Wichtig finde ich allerdings, dass man natürlich auch dem Filius erläutern sollte weswegen es Geld gibt und das sich Leistung heute auszahlt. Dennoch sollte man auch darauf achten, dass er nicht bei den ärmeren Mitschülern damit hausieren geht, wie viel er geerntet hat Es sollte im Maß bleiben.
LG
Daniel
Hallo Daniel,
da hast Du recht. Und natürlich achten wir auch darauf, daß er damit nicht angibt. Tut er auch nicht.
Und bis die Schule wieder anfängt nach den Sommerferien, hat er das eh schon vergessen. Dann gibt es Wichtigers.
Mit 14 versteht er schon, um was es geht.
Liebe Grüße
Hallo,
wir belohnen gute Noten aktuell nicht mit Geld. Aber ich finde das völlig in Ordnung und habe da absolut nichts gegen. Nach Lektüre diesesArtikels werden wir das Thema aber nochmal besprechen. Vielleicht ist dies in der Tat eine gute zusätzliche Motivation.
VG, Marc
Hallo Marc,
ich weiß ja nicht, wie alt Euer Kind/Kinder sind – aber ich finde es vor allem in höheren Klassen eine echte Motivation.
Solange es nur ab und zu geschieht, wie bei uns zweimal im Jahr, ist das sicher ein zusätzlicher Anreiz.
Liebe Grüße
Liebe Sandra,
ich finde die Idee Noten mit Geld zu belohnen auch gut! V.a. wenn das nicht ständig geschieht, sondern – wie bei dir – eben mit dem Zeugnis stattfindet und man sich also zwischendurch auch mal einen “Ausrutscher” erlauben kann. Auf jeden Fall ist die zusätzliche Finanzspritze mit Sicherheit sehr motivierend.
Liebe Grüße, Ina
Danke liebe Ina,
ich glaube, jedes ältere Kind freut sich über eine Finanzspritze für extra gute Leistung.
Geht uns ja selbst als Erwachsene nicht anders ;o).
Grüssle
Schwierig. Bei meiner großen Tochter war ein Leistungsansporn noch nie nötig – eher eine Bremse 😉 und die kleine ist das komplette Gegenteil. Eine Belohnung fürs Zeugnis gab es bei uns nie – sondern bewusst davor! Ich möchte die Leistung meiner Kinder belohnen – so individuell wie sie auch sind. Daher dürfen sie sich vor dem Zeugnis was für ihr Engagement wünschen – das ist ganz unterschiedlich. Mit der Großen war ich im Musical und die Kleine wünscht sich einen Ausflug in den Hochseilgarten (das muss sie dann leider mit Papa machen, da ich so eine Memme bin…)
Interessanter Text und Einstellung.
Ich finde, auch Geld schließt Zuwendung nicht automatisch aus.
Ich persönlich habe von meinen Eltern allerdings kein Geld bekommen, da sie es sich nicht leisten konnten. Von Oma und Opa habe ich immer je nach Schuljahr und wie es so im Durchschnitt war Geld bekommen. Es gab Jahre, da war ich viel schlechter, habe aber mehr bekommen, da das Jahr einfach hart war.
Andere berechnen nach Nooten, für eine 2 gibt es … für eine 3 … So kann es ja schon einmal vorkommen, dass man sehr mittelmäßig abschneidet aber ein richtig hartes Jahr hinter sich gebracht hat, aber kaum Geld bekommt, da fande ich die Version mit – wir schauen individuell richtig gut und das hat mir auch immer die Anerkennung zu Teil werden lassen, die ich in dem Jahr gebraucht habe.
Das sind so meine Erfahrungen. Ich finde, jede Familie sollte das SO machen, wie sie sich dabei wohlfühlt.
Liebe Grüße, Alina
Du sagst es liebe Alina!
Jeder so, wie er möchte.
Natürlich achten wir auch auf das Schuljahr bzw. dann bekommt er für eine Note halt keine 2,50 Euro mehr, sondern 3,00 Euro. In dem im Beitrag genannten Bereich liegt es aber immer.
Liebe Grüße
Ein interessanter Beitrag, Vielen Dank für deine Ehrlichkeit und Offenheit. Ich kannte das bisher ehrlich gesagt nicht ;-).
LG Serena
Viele sind da tatsächlich auch strickt dagegen. Aber meine Eltern haben mir auch immer in der Form gezeigt, daß ich etwas gut gemacht habe.
So halte ich das jetzt auch bei Sohnemann und fahre damit ganz gut (glaub ich *gg*)
Hallo Sandra,
ein genialer Blogartikel, der mich in meine eigene Schulzeit zurückversetzt, da kommen Erinnerungen an die Schul Zeugnisse hoch. Ich bin der Meinung, eine kleine Belohnung in Form von Geld für ein gutes Schulzeugnis geht in Ordnung. Wie du schon geschrieben hast ist aber Aufmerksamkeit und ehrliches Loben für das Geleistete noch viel wichtiger. Auch ich habe eine kleine Belohnung in Form von Geld von meinen Großeltern erhalten und kenne das noch heute so aus vielen Familien!
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
ich kenne das eben auch von meiner Familie. Und auch als Geschwisterkind hatte ich damit nie ein Problem oder fühlte mich zurück gesetzt, wenn wir unterschiedliche
Beträge erhalten haben. Eben weil ich mir der Liebe meiner Eltern auch so sicher sein konnte.
Liebe Grüße
Ich finde eine Belohnung bei guten Noten auch nicht schlecht. In welcher Form, ob Geld oder was auch immer, bleibt dabei ja jedem selbst überlassen. Natürlich ist es wichtig, dass man dem Kind klar macht, dass gute Leistungen auch wichtig für die Zukunft sind. und Geld ist dabei auch bei Erwachsenen ein Ansporn 🙂
Liebe Grüße
Nadine von tantedine.de
Liebe Sandra,
in der Schule war ich sooooo faul. Nichts desto trotz habe auch ich Geld für mein Zeugnis bekommen, denn meine Eltern waren froh, wenn ich keine 5 auf dem Zeugnis hatte. Das war dann für uns auch schon eine “gute” Note und wurde belohnt. Natürlich auch nach dem Prinzip: Desto besser die Note, desto mehr gibt es gestaffelt. Dies hat mich immer angespornt. Ich war immer ein Freigeist und habe die Schule als lästig empfunden. Ansonsten wurde jede Note gefeiert, die eben auch besser als 5 war. Besonders in meinem Hassfach Latein. Neid war in meiner Schulzeit nie ein Thema, da irgendwie alle in meiner Klasse den gleichen Lebensstandard hatten.
Beste Grüße
Regina
Ich finde, dass du absolut Recht hast. Auch Kinder sollten Belohnungen bekommen und vom Geld kann er sich das kaufen, was er möchte. Finde ich meist ohnehin besser als “irgendwas” zu kaufen, bei dem man nicht weiß, ob es wirklich gut ankommt. Kinder merken ja auch an Belohnungen (egal welcher Art), dass man ihre Mühe wertschätzt und das finde ich wichtig! Schöner Beitrag!