Hausmittel bei Haarausfall oder Ich bin doch kein Döner

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Döner Kebap

Wie bei so vielen Erkrankungen findet man auch beim Thema Haarausfall/Alopecia areata im Internet jede Menge Hausmittel. Unter der Suche „Haarausfall Hausmittel“ erscheinen bei mir derzeit rund 213000 Einträge. Das ist schon eine ordentliche Zahl.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, daß ich nicht selbst das Ein oder Andere probiert habe, als ich den doofen Haarausfall bei mir bemerkte.

Ob Kieselerde, diverse Öle, Brennessel, Thymian, Kaffee, Bockshornkleesamen oder Salbei – ich habe mir unzählige Tinkturen zusammen gemixt und meine kahlen Stellen auf dem Kopf damit behandelt. Ich habe zeitweise gerochen wie ein Kräutergarten.

Einige schwören Stein und Bein, daß diese und andere Hausmittel bei ihnen geholfen haben. Das mag vielleicht auch sein, wenn es sich dabei um „normalen“ Haarausfall gehandelt hat. Bei krankhaftem Haarausfall wie Alopecia (in allen Formen) würde ich mich allerdings nicht darauf verlassen.

Knoblauch-Knoblauchzehe

Finger weg vom Knoblauch-Tip

Gerade in der letzten Zeit fällt mir wieder vermehrt der „Knoblauch-Tip“ auf. Wahlweise kann man wohl auch Zwiebeln nutzen.

Dazu sollte man die kahle bzw. zu behandelnde Stelle leicht anrauhen/ankratzen und dann mit einer Knoblauchzehe einreiben. Die ätherischen Öle darin sollen angeblich für das Nachwachsen der Haare sorgen.

Vergleichen kann man das wohl auch mit der sog. DCP-Therapie. Auch hier wird die Kopfhaut absichtlich gereizt, um das Immunsystem abzulenken, damit es nicht mehr gegen die eigenen Haare vorgeht.

Ich empfinde diesen Tip als sehr gefährlich. Natürlich habe ich ihn auch selbst ausprobiert und kann aus vollstem Herzen sagen: TUT.DAS.NICHT! Auch nicht, wenn es Euch der türkische Frisör von nebenan empfiehlt.

Es ist ja nicht nur so, daß Ihr dann wie ein Döner riecht.

Ich liebe Knoblauch als Zutat oder auch frisch und bin kein Allergiker. Aber Knoblauch auf einer offenen Wunde brennt gemein. Und wie!

Die vielen  kleine Pusteln, die noch dazu wie verrückt juckten, sollte ich vielleicht auch noch erwähnen. Und wie angenehm es war, als ich mir den Mist mit Wasser abwaschen konnte.

Allergische Reaktionen in Form von Ausschlag sind die geringsten Probleme, die dabei auftreten können. Es kann im schlimmsten Fall zu Blasen und Verbrennungen kommen, die sehr schmerzhaft sind.

Wenn Ihr diese Art von Immunstimulation ausprobieren wollt, dann geht bitte, bitte zum Hausarzt.

Laßt die Finger von irgendwelchen Hausmitteln, die Euch unter Umständen sogar mehr schaden als helfen können.

2 comments

  1. Sassi 29 März, 2017 at 17:06 Reply

    Was es nicht alles für komische Tipps gibt 🙂 Ich habe zum Glück noch keine Probleme mit Haarausfall, aber danke deinem Post werde ich mich jetzt auf keinen Fall mehr an irgendwelche Hausmittel wagen 😛
    Liebste Grüße
    Sassi

    • storfinenblog 30 März, 2017 at 09:41 Reply

      Du würdest Dich wundern, wie verrückt es noch geht. Da ist das fast harmlos.
      Liebe Grüße zurück!
      Sandra

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