Irland – mein Herz schlägt grün

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See Irland Ring of Kerry Urlaub Steine

Januar und Februar sind bei uns die Monate, in denen wir uns Gedanken über unseren Urlaub machen und wie wir diesen verbringen. Und wie jedes Jahr zu dieser Zeit sitze ich wieder hier und wünschte mir, daß meine beiden Männer meine Leidenschaft für Irland teilen würden. Leider können sich die beiden gar nicht vorstellen, gemeinsame Tage auf dieser wunderschönen, grüne Insel zu verbringen.

War 2008 wenigstens noch Sohnemann dabei (der war jung und konnte sich nicht wehren), durfte ich 2011 allein mit einer Freundin die Insel unsicher machen. Beide Besuche dort fanden Ende Oktober über Halloween statt. Schon beim ersten Besuch habe ich mich unsterblich in Land und Leute verliebt. Die Rundreise 2011 ließ meine Liebe für Irland und die Iren noch mehr wachsen und ich merke jedes Jahr aufs Neue, wie sehr ich es vermisse, ein paar Tage dort zu verbringen.

Wer selber schon in Irland war, der weiß, wovon ich spreche. Wer dieses Land noch nicht erlebt hat, dem kann man nicht beschreiben, wie sehr es einen in seinen Bann zieht und wie es mein Herz im Sturm erobert hat. Aber vielleicht könnt Ihr mich nach diesen 9 Gründen ein wenig besser verstehen:

Landschaft und Natur

Irland besticht durch eine wunderbare Vielfalt an Landschaften. Berge, Steinwüsten, weite Torffelder, steile Klippen, immergrüne Wiesen, Hügel, Palmen und der tiefblaue Atlantik. Es gibt nichts Schöneres als während einer Rundreise all das erleben zu dürfen. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst sehen soll. Die Eindrücke sind überwältigend. Gleichzeitig spürt man eine Ruhe und inneren Frieden, den ich nur dort kennengelernt habe.

Wußtet Ihr, daß sich Irland in 40 Grünschattierungen präsentiert? Nicht umsonst wird Irland auch die „grüne Insel“ genannt. Böse Zungen behaupten ja, daß das vor allem daran liegt, daß es viel regnet. Ich behaupte, daß es einfach daran liegt, daß es noch viel unberührte Landschaft gibt. Nicht jede Ecke ist von Touristen überlaufen und wurde schon erschlossen.

Bier & Whiskey

Whiskey – oder auch Wasser des Lebens. Es dürften rund zehn Destillerien sein, die dieses Getränk auch heute noch dort herstellen. Irischer Whisky ist milder als z. B. der aus Schottland. Es gibt nichts Besseres, als den Abend mit einem guten Glas Whisky ausklingen zu lassen. Wenn es kalt ist, darf es auch mal Irish Coffee sein.

Was die Iren – neben Ciders und Bitter – noch gut können ist Bier. Nichts geht über ein frisch gezapftes Guiness. Am besten direkt auf der Aussichtplattform der Brauerei in Dublin. Eine wunderbare Möglichkeit, die Stadt von oben zu entdecken.

Schafe

„Mööööh „ – Irland ohne Schafe ist unvorstellbar. Ich mag dieses wollige Getier. Hinter fast jeder Kurve stehen Schafe. Nicht unbedingt immer dort, wo sie auch sein sollten.

Die ein oder andere Vollbremsung mußten wir schon hinlegen. Einfach, weil uns mal wieder mitten auf der Straße ein Schaf entgegenkam. Unzählige Schilder weißen auch auf Schafskreuzungen hin.

Dennoch gibt es nicht Schöneres, als wenn man mit dem Auto mitten in einer Schafsherde steht und links und recht von einem unzählige Wollige vorbeilaufen. Das ist einfach wunderbar.

Die Iren

Ich weiß nicht warum, aber ich mag die Iren. Sie sind irre nett, lustig, gesellig und hilfsbereit. Sie haben einen abgrundtiefen schwarzen Humor. Geht es um Ihr Zuhause, teilen Sie die Liebe für Ihr Land gerne mit uns Fremden.

Manchmal sind sie aber auch furchtbar stur. Führt mal mit einem Iren eine Diskussion über Politik? Ihr verliert! (Und Ihr seid danach betrunken – aber das ist ein andres Thema).

Und übrigens: der Ire erfährt immer viel mehr von Euch, als Ihr über ihn, denn persönliche Dinge gibt er weniger gern preis. Allerdings versteht er sich wunderbar als Zuhörer und auch entlockt einem so manches Geheimnis.

Mythen, Sagen & Legenden

Schon immer bin ich ein großer Fan von Mythen, Sagen und Legenden. Mit meiner Vorliebe dafür bin ich in Irland genau richtig. Hier stellt sich keiner die Frage, ob es Feen und Kobolde überhaupt gibt. Eher fragen sich die Iren, ob sie jemals eines der Wesen zu Gesicht bekommen. DAS Fabelwesen der Iren ist übrigens ein Kobold, der Leprechaun (sprich: Läpre-kaun) genannt wird.

Stone Circle Drombeg

Irland ist voll von Mythen. Zu fast jedem Ort gibt es eine passende Geschichte. Wie auch bei dem Stein in Blarney Castle, den man nur in einer bestimmten Stellung küssen darf. Und im County Offaly soll es vermehrt spuken. Burgen, Klosterruinen oder auch Steinkreise erzählen ebenfalls ihre ganz eigene Geschichte.

Und dann war da noch St. Patricks Day sowie Halloween.

Halloween – oder eher Samhain (keltisches Halloween) – war beide Male der Grund für unseren Besuch in Irland. Lt. des keltischen Glaubens gab es in der Nacht zum 1. November keine Grenzen mehr zur Anderswelt. Geister bzw. Verstorbene konnten die Grenzen überwinden. Daher verkleidete man sich mit abschreckenden Kostümen, ob nicht von den verstorbenen Ahnen erkannt zu werden. Erst im 19. Jahrhundert wurde daraus Halloween wie man es heute noch kennt.

Eingang Newgrange

Glaube & Tod

Die Iren sind wahnsinnig gläubig. Tod und Abschied stehen hier im Zentrum der Menschlichkeit. An jeder Ecke entdeckt man Zeichen tiefer Gläubigkeit. Nichts finde ich faszinierender als das Gefühl, daß dich beim Betreten eines alten Friedhofs überkommt.

Man wird förmlich eingesogen, liest die Inschriften und macht sich so seine Gedanken, was sich dahinter verbirgt. Sie verbreiten nicht unbedingt Trauer, sondern faszinieren in ihrer Schönheit, Andersartigkeit wirken dennoch mystisch. Das liegt auch an den Hochkreuzen (keltischen Kreuzen), die dort zu finden sind. Oft entdeckt man Gräber, die mehr als 150 Jahre alt sind.

Eines der schönsten Hochkreuze steht übrigens in Monasterboice im County Louth. Es stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist über 5 Meter hoch. Wenn Ihr Irland besucht: Fahrt.dort.hin!

Mainistir Bhuithe (Monasterboice)

Klima & Wetter

Irland bietet ein „gemäßigtes Wetter“. Es wird im Sommer nicht zu heiß und nicht richtig kalt im Winter. So bleibt Irland das ganze Jahr über auch ein attraktives Reiseziel.

Schon wenn man aus dem Flieger aussteigt, bemerkt man, wie klar und frisch die Luft in Irland ist. Wenn man nicht gerade in den Großstädten Irlands weilt, gibt es nichts, was über den konstant blasenden Wind geht, der vom Meer her immer frische, transatlantische Luft bringt.

Einer meiner schönsten Momente war der, als ich bei beginnendem Sonnenuntergang an einer Klippe stand, unter mir das brausende Wasser, um mich rum der Wind, der mein Haar zerzaust hat. Hier habe ich mich frei gefühlt. Und unbeschwert. Ein Moment, von dem ich noch heute zehre.

Laßt Euch übrigens auch nicht von den Behauptungen, daß es in Irland immer regnet, abschrecken. Selbst Ende Oktober/Anfang November erlebten wir nur kurze, kleine Schauer.

Diese brachten dafür aber ein wunderbares Naturschauspiel mit sich. Das Wetter ändert sich in Irland schnell. Regnet es gerade, kann 10 Minuten später die Sonne scheinen. Das ist Irland. Und so soll es bleiben.

Die Musik

Ein Pub ohne Musik? Gibt es das? Ich habe keins erlebt. Einer spielt immer Gitarre, Flöte, Fidel oder singt. Fast in jedem Pub gibt es einmal in der Woche ein Konzert. „Irish Folk“ begeistert mich immer wieder aufs Neue. Vor allem, wenn sie eben auch mit traditionellen Instrumenten gespielt wird.

Ob U2, Van Morrison, The Cranberries, Sinnead O´Connor oder auch Ronan Keating – aus Irland kommt eine Vielzahl von bekannten Musikern.

Die Pubs

Die Pubs in Irland sind nicht nur einfach da, um dort etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen. Pubs sind ein sozialer Treffpunkt für Jung und Alt. Man könnte meinen, Pubs sind des Iren zweites Wohnzimmer. Das liegt auch daran, daß diese gerne mal so eingerichtet sind.

Und auch wenn die Temple Bar im gleichnamigen District in Dublin ein „Must See“ für Irland-Reisende ist, lernt man die echte, irische Lebensfreude eher in einem der zahlreichen großen und kleinen Pubs kennen.

Da kann es auf den Straßen noch so dunkel und leer sein. Besucht man ein Pub, ist man nicht lange alleine. Als Fremde wird man herzlich begrüßt, als Frauen bekommt man ein Plätzchen am warmen Kamin (auch sowas gibt es in Pubs) und trinkt man Bier und Whiskey, wird man oftmals dazu eingeladen.

Es ist wohl nicht schwer zu erkennen, wie sehr mich Irland begeistert. Und wenn ich schon meine Männer mit diesen Gründen nicht überzeugen kann, so hab ich Euch vielleicht Lust gemacht, diese wunderbare Insel zu besuchen.

Ich werde Irland auf jeden Fall wieder besuchen! Bald!

16 comments

  1. Eva Katharina 11 Februar, 2017 at 13:07 Reply

    Wie kann man sich das nach diesen Bildern nicht vorstellen können! Das klingt alles wunderbar, jetzt bekomme ich mal wieder total Fernweh.
    Ich bin auch ein riesen Fan von tollen Landschaften und Guiness ist dann noch die Kirsche auf der Torte *o*
    Die Bilder von Friedhöfen finde ich auch klasse, kaum einer kommt darauf mal in einem anderen Land einen Friedhof zu besuchen, aber teilweise sind die doch sehr verschieden zu unseren 🙂
    Ein toller Bericht! Ich drücke dir die Daumen, dass du auch deine beiden Männer damit überzeugen kannst 😉

    • storfinenblog 11 Februar, 2017 at 13:11 Reply

      Danke liebe Eva!
      Wenn nicht, dann düse ich da einfach wieder allein hin. Oder ich packe meine Freundin mit ein.
      Man mag gar nicht glauben, wie sehr man Sehnsucht nach einem Land haben kann.

      Ein schönes Wochenende an Dich!
      Sandra

    • storfinenblog 11 Februar, 2017 at 13:10 Reply

      Das ist schön! Und man muß echt mal dort gewesen sein.

      Vielleicht schaffst Du es auch bald…

      Viele Grüße an Dich!

  2. Mouna 11 Februar, 2017 at 13:11 Reply

    Toller, informativer Beitrag und super schöne Bilder! Irland steht schon lange auf meiner Reiseliste, hoffe ich schaffe es in naher Zukunft dorthin 🙂

  3. Pierre 11 Februar, 2017 at 13:29 Reply

    Bisher hat mich Irland nicht wirklich gereizt, aber deine Fotos sind wirklich schön. 🙂 Ich glaube mich persönlich würde vor allem die Natur und auch die unzähligen Schafe faszinieren.
    Auf jeden Fall ein sehr schöner Bericht. 🙂

  4. Melli 11 Februar, 2017 at 14:28 Reply

    Ich war vor zwei Jahren das erste Mal in Irland und habe mich sofort in dieses wunderschöne Land verliebt. Ich war dort ein paar Mal wandern und habe währenddessen die Ruhe genossen. Ich finde dieses Land allgemein viel weniger hektisch als wir es hier kennen. Das hat mir sehr gut gefallen.
    LG Melli

    • storfinenblog 11 Februar, 2017 at 17:34 Reply

      Hallo Laurel,

      na dann mache ich mich gleich mal auf den Weg zu Dir um nachzulesen, was Du über das Thema geschrieben hast. Mit Samhain habe ich mich schon vor vielen Jahren intensiv beschäftigt.

      Viele liebe Grüße an Dich

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